Eine Bildungsfahrt mit großem emotionalem Tiefgang. Genau diese Reise erlebte unser Azubi Luis Riedhammer gemeinsam mit einer Gruppe der Kaufmannschule 1 in Hagen. Der fünftätige Trip nach Polen führte die jungen Erwachsenen vor allem auch ins Konzentrationslager Auschwitz.
Vom Flughafen in Düsseldorf starteten 28 Schüler:innen mit drei Lehrkräften an einem Montagmorgen in die Luft Richtung Nachbarland Polen. Eine fachlich bereichernde und emotional berührende Woche sollte vor den Auszubildenden der Fachgänge E-Commerce und Lager-Logistik liegen.
Die unterschiedliche Klassenzugehörigkeit stellte dabei kein Hindernis dar, wie Luis Riedhammer sich zurückerinnert: „Wir haben echt eine gute Stimmung in unserer Gruppe gehabt, auch wenn wir uns vorher teilweise gar nicht persönlich gekannt haben. Aber wir haben gemeinsam viel Zeit verbracht, auch Freizeit in Restaurants und Clubs.“
Bei den abendlichen Restaurantbesuchen beispielsweise probierte die Reisegruppe munter polnische Speisen, lernten sich selbst untereinander, aber auch die polnische Kultur besser kennen.
Nach einer ausgiebigen Stadttour in Kattowitz am zweiten Tag stand am Mittwoch dann die Besichtigung von Oskar Schindlers Fabrik an. Schindler, ein deutscher Unternehmer hatte zu Zeiten des zweiten Weltkrieges über 1200 jüdische Zwangsarbeiter vor dem sicheren Tod bewahrt.
Nach dieser ersten emotionalen Erfahrung folgte dann ein fachlicher Besuch beim polnischen Unternehmen „NowyStyl“, bei dem HEES auch Büro- und Objekteinrichtung bezieht. Die dreistündige Tour durch Ausstellung, Arbeitsplätze und die E-Commerce Abteilung gab den jungen Menschen einen tiefen Einblick in die Arbeitsabläufe und das Unternehmen, die bei der folgenden Diskussion vertieft wurden.
Der emotional ergreifendste Programmpunkt erwartete die Reisegruppe dann am Donnerstag. Die Tagestour durch das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz samt einer „sehr spannenden“ englischsprachigen Privattour mit einem Kunsthistoriker: „Das war nicht nur für mich, sondern auch für die gesamte Gruppe ein bewegendes Erlebnis. Man hat jedem einzelnen Mitschüler angemerkt, dass die Erfahrung etwas ausgelöst hat. Mir hat der Besuch in Auschwitz nicht nur geholfen, mein Verständnis für Geschichte und den Holocaust zu vertiefen, sondern auch gezeigt, wie wichtig es ist, sich mit den dunklen Zeiten der eigenen Geschichte und aktuellen gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen.“
Es war nicht nur für Luis Riedhammer etwas gänzlich anderes, die Gräueltaten des Holocausts – über 1. Millionen Menschen wurden in Auschwitz ermordet – mit eigenen Augen zu sehen. Bislang hatte er sie mit seinen Klassenkameraden immer nur in Schulbüchern oder Dokumentationen greifen können. Doch diese Erfahrung ging den Schülerinnen und Schüler nicht nur sehr nahe: „Dieses Erlebnis, aber auch die gesamte Reise nach Polen, hat die Bindung zwischen uns Schülern und den Lehrkräften gestärkt.“
Um eine wichtige emotionale, menschliche und historische Erfahrung reicher, landete die Schulgruppe am Freitag dann wieder sicher auf dem Flughafen in Düsseldorf, nach einer Reise, die bei allen 31 Mitreisenden mit Sicherheit noch nachwirken wird.